Rund 6.000 Wasserversorgungsunternehmen tragen dazu bei, in Deutschland täglich Trinkwasser in bester Qualität zu liefern. Dieser Versorgungsauftrag ist Verpflichtung und Ansporn zugleich. Die Wasserbranche stellt sich proaktiv den Herausforderungen, die sich aus den Entwicklungen in der Wasserpolitik, Sicherheit und Hygiene für die Organisation und das Management der Wasserversorgungsunternehmen ergeben. Insbesondere unternimmt sie erhebliche Anstrengungen, damit das Trinkwasser seine sehr gute Qualität behält. Nach Aussagen des Umweltbundesamtes ergaben mehr als jeweils 100.000 Messungen in den Jahren 2011 bis 2013, dass bei den mikrobiologischen und chemischen Qualitätsparametern die jeweiligen Anforderungen und Grenzwerte in mindestens 99,0 Prozent der Trinkwasserproben eingehalten wurden, bei 22 dieser 27 Parameter sogar in 99,9 bis 100 Prozent der Proben.
Die Nitratvorbelastung der Wässer vor der Aufbereitung bleibt aber ein Problem. Hier gilt es im Rahmen einer gemeinsamen EU-Agrarpolitik lange überfällige Maßnahmen zum Schutz der Trinkwasserressourcen zu implementieren. Der DVGW kann mittlerweile über aktuelle Messungen und eine neue Datenbank hochgenau und räumlich detailliert aufgelöst die Nitratwerte im Bundesgebiet angeben.
Im Bereich der IT-Sicherheit gelingt ein großer Schritt nach vorn mit der Fertigstellung des Branchenstandards IT-Sicherheit Wasser/Abwasser. Nachdem das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am 26. Juni 2017 dessen Eignungsfeststellung gemäß § 8a (2) BSI-Gesetz erteilt hat, kann nun die Veröffentlichung vorbereitet werden. Kernstück des Branchenstandards ist ein webbasiertes Online-Anwendungstool. Es ermöglicht Wasserversorgungsunternehmen (WVU), ihre IT-Infrastruktur gesetzeskonform zu schützen. In die Pflicht genommen werden alle WVU mit einem Wasseraufkommen vom mehr als 22 Millionen Kubikmetern pro Jahr bezogen auf die in der BSI-Kritisverordnung festgelegten Anlagenkategorien.
Der Referentenentwurf der Trinkwasserverordnung ist kürzlich erschienen. Mit ihm werden die Vorgaben der geänderten EG-Trinkwasserrichtlinie umgesetzt. Damit wird den Wasserversorgern ermöglicht, ihr Überwachungsprogramm anzupassen und auf Basis einer Risikobewertung und in Absprache mit dem Gesundheitsamt auf die vor Ort relevanten Parameter zu fokussieren. Somit können die Mittel für die Probennahme und Analytik möglichst effizient zum Schutz der Trinkwasserqualität und damit der menschlichen Gesundheit eingesetzt werden. Diese neue Möglichkeit soll nach Ansicht des DVGW so praktisch und pragmatisch wie möglich umgesetzt werden. Der DVGW wird den Umsetzungsprozess eng begleiten.
Welche Anforderungen zu meistern sind und welche Schritte die deutsche Wasserwirtschaft unternimmt, steht im Fokus der wat 2017, die in diesem Jahr vom 29. bis 30. November in der Messe Köln stattfindet. Auf dem wichtigsten Branchentreffen der deutschen Wasserwirtschaft diskutieren führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf Umwelt- und Gewässerschutz, Hygiene und Verbraucherschutz, aber auch Digitalisierung und Daseinsvorsorge.
Die wat 2017 ist der Leitkongress für Fach- und Führungskräfte und zusammen mit der gat 2017 Deutschlands Branchenevent Nummer eins für Wasser und Gas. Auf 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren über 200 Aussteller vom 28. – 30.11.2017 innovative Produkte und Dienstleistungen beider Branchen. Insgesamt werden über 7.000 Teilnehmer zu wat und gat 2017 in der Messe Köln erwartet. Fachmesse, Kongress und zwei kommunikative Abendveranstaltungen bieten ideale Gelegenheiten, persönliche Netzwerke gezielt zu erweitern.
Quelle: DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. – Technisch-wissenschaftlicher Verein –
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