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Viel Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen lassen seit Wochen die Böden und Flüsse in Bayern austrocknen. „Die Trinkwasserversorgung ist aber unabhängig vom aktuellen Wetter und temporären Klimaeinflüssen gesichert“, sagte Markus Rauh, Vorstandsmitglied des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW. In den Wasserwerken werden der Wasserbedarf und die verfügbaren Ressourcen rund um die Uhr überwacht und soweit notwendig den aktuellen Erfordernissen angepasst. Sollte es doch zu Einschränkungen kommen, wird die Bevölkerung rechtzeitig informiert.

In wenigen Gebieten Bayerns kann es aktuell zu Empfehlungen zur Reduktion des Trinkwassergebrauchs für bestimmte Nutzungsformen kommen, wie z.B. Gartengießen. Dabei handelt es sich jedoch um Ausnahmen, die nicht für eine generelle Situationsbeschreibung geeignet sind. Die Hitze und der ausbleibende Niederschlag wirken sich bei vielen Wasserversorgern durch eine höhere Wasserabgabe aus. So meldet die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) einen merklichen Anstieg der Trinkwasserabgabemenge. Im Monat Juli lag diese 20 % über der Menge des Vorjahresmonats. Die Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR haben im Juli 2018 74.490 m³ mehr Wasser abgegeben als im Juni 2018.

In Bayern wird Trinkwasser überwiegend aus Grundwasser gewonnen. Allerdings sind die Grundwasservorkommen nicht überall gleich gegeben. Während im Alpenvorland mit bis zu 2.000 mm im Jahr mehr als das Doppelte des Landesmittels an Niederschlag fällt, ist in Franken und der Oberpfalz die Grundwasserneubildung mit nur rund 650 mm Niederschlagsmenge pro Jahr deutlich geringer. In Nordbayern kommt erschwerend hinzu, dass der Untergrund nur in wenigen Gebieten geeignet ist, Grundwasser im erheblichen Umfang zu speichern. Folglich kann in diesen Gebieten nicht überall Grundwasser in ausreichender Menge für die Trinkwasserversorgung gewonnen werden.

Mit Wasserüberschuss- und Wassermangelgebieten liegen in Bayern aber sehr gute Erfahrungswerte vor und die Wasserversorgung ist entsprechend dafür ausgelegt. So werden beispielsweise viele Städte und Gemeinden in Nordbayern aufgrund zu geringer eigener Ressourcen zuverlässig ganz oder teilweise von Fernwasserversorgungsunternehmen versorgt. Im Süden Bayerns kann das Trinkwasser für kleinere Städte und Gemeinden überwiegend in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den Kunden aus heimischen Grundwasser und Quellen gewonnen werden, während der große Wasserbedarf von Ballungsräumen wie München auch durch Fernwasser gedeckt wird.

„Daher muss in Bayern auch in diesem Sommer nicht auf eine abkühlende Dusche oder ein erfrischendes Glas Wasser verzichtet werden.“ sagte Markus Rauh.

Hintergrundinformationen:
Bayerns Trinkwasser stammt überwiegend aus Grundwasser

Rund 90 % des Trinkwassers in Bayern wird dem Grundwasser entnommen. Die Grundwasserneubildung erfolgt im Wesentlichen von November bis April. Schwankungen des Grundwasserspiegels haben die Wasserversorger in ihren Versorgungsgebieten fest im Blick. Anhaltende Trockenheit oder nasse Phasen wirken sich auf die Wasservorkommen im Untergrund erst mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung aus.

Wasserversorger setzen auf interkommunale Zusammenarbeit

Viele Wasserversoger arbeiten auch eng mit ihren benachbarten Versorgern zusammen. So können sie z.B. mit einem zweiten Standbein die Versorgungssicherheit noch weiter erhöhen. „Diese Formen der interkommunalen Zusammenarbeit sind in Bayern jetzt schon sehr bedeutsam und sollte auch künftig weiter ausgebaut werden,“ sagte Markus Rauh.

Klimawandel wird auch die Wasserversorgung vor neue Herausforderungen stellen

Seit mehreren Jahren sind in einigen Regionen Bayerns sinkende Grundwasserpegelstände festzustellen. Insbesondere eine Veränderung der Niederschlagsverteilung über das Jahr gesehen wird hierfür als Hauptgrund angeführt. Dafür wiederum wird der Klimawandel verantwortlich gemacht. Im Allgemeinen wird von den Klimaexperten erwartet, dass sich längere trockene Perioden mit längeren nassen Perioden abwechseln. Damit kommt naturgemäß der Speicherung von Trinkwasserressourcen eine höhere Bedeutung als bisher zu. „In Oberfranken sind viele Städte in diesem Sommer besonders froh mit qualitativ sehr gutem Wasser aus der Talsperre Mauthaus im Frankenwald fernversorgt zu werden. Man kann sich nur für die Weit- und Einsicht der bayerischen Wasserversorgungsplaner der 60iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts für dieses gelungene und noch heute so tragfähige Konzept bedanken.“, sagte Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW.

Trinkwasser aus der Leitung –
ein idealer Durstlöscher besonders an heißen Tagen

Kühl und klar kommt das Trinkwasser in bester Qualität jederzeit aus der Leitung. Es ist ein idealer Durstlöscher, hat keine Kalorien, wirkt erfrischend, ist gesund und kommt immer aus Bayern. Zudem gibt es in vielen Städten und Gemeinden Trinkwasserbrunnen, die mit der Trinkwasser-App www.trinkwasser-unterwegs.de leicht zu finden sind. Ein paar kräftige Schluck Trinkwasser sind zum Beispiel bei einer sommerlichen Radtour in jedem Fall erfrischend und noch dazu sehr preiswert.

Quelle: Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW