Unsere Heizungsanlagen sind High-Tech Anlagen, unser Heizungswasser wird leider nicht beachtet. Ein großer Fehler, denn erhebliche Ablagerungen durch Kalk und Rostschlämme haben blockierte Pumpen, Kesselschäden, verminderte Durchflussmengen, schlechtere Wirkungsgrade und Korrosionsgefahr zur Folge. Sauerstoff, der im Trinkwasser vorhanden ist, reagiert bekanntlich mit Eisen und bildet solange Rost, bis es im Kessel, Heizkörpern, Pumpen, etc. zu Leckagen kommt.
Leider wird die Energieeinsparung durch fachgerechtes Heizungswasser nicht gemessen. Einsparungen bis 30% sind möglich, wenn der Energieträger Heizungswasser nach den geltenden Vorschriften (VDI 2035) ist. Der Geltungsbereich der VDI 2035, welche seit längerer Zeit mit großem Erfolg für große Heizungsanlagen besteht, gilt seit Oktober 2000 auch für Klein- und Kleinstanlagen < 100 kW als Stand der Technik.
Seit Dezember 2002 ist die Beschaffenheit des Füllwassers von Heizungsanlagen, auch nach VOB ausdrücklich zu beachten, d.h. auch TRD 602 bzw. 612 sind zu beachten.
Unser Wasser ist von extrem hart bis extrem weich, von salzarm bis sehr salzhaltig vorhanden.
Trinkwasser darf keinesfalls einfach in das Heizungssystem als Wärmeträgermedium eingefüllt werden. Lediglich kleine Mengen zum Nachfüllen können aus wirtschaftlichen Gründen dazu verwendet werden. Leckagen, d.h. wenn ständig erneut Wasser nachgefüllt werden muss, müssen unbedingt beseitigt werden.
Seit dem Einzug der Brennwerttechnik wurden zu den “üblichen” Materialien Eisen (sog. schwarzes Rohr), Kupfer, Messing, Kunststoff, Edelstahl auch große Mengen Leichtmetalllegierungen (Aluminium, Magnesium, Silizium, etc.) als neue Werkstoffe in den Heizungskreislauf eingebracht.
Im Kessel wirken Temperaturen von über 1000° C. Die Temperatur in unseren Systemen beträgt ca. 80° C.
Setzt sich Belag auf der Wasserseite ab, sprechen Fachleute von einem Wirkungsgradverlust von ca. 10 – 15% je mm Belag. Bei dickerem Belag kann eine Gefügeveränderung durch Ausglühen auftreten. Werden z.B. größere Mengen
Trinkwasser in das Heizungssystem eingefüllt, wird die darin enthaltene Kohlensäure bei Druckverlust oder Hitzeeinwirkung ausgetrieben. Es fällt dann der Kalk (die Härte des Wassers) aus. Es bildet sich Kesselstein und weiches Wasser. Der Kesselstein setzt sich als
Belag ab.
Wir empfehlen: Das Heizungssystem grundsätzlich mit weichem Wasser und der berechneten Menge Korrosionschutzmittel zu füllen und so wenig wie möglich unterschiedliche Materialien zu verbauen.
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