Anhaltende Niederschläge sorgen für eine weitere Verschärfung der Hochwasserlage in Bayern. Insbesondere am Alpenrand können die Pegelstände noch ansteigen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute: „Die Behörden arbeiten eng zusammen, um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen. Im Ernstfall muss schnell und konsequent reagiert werden. Ich danke den Hilfskräften und ehrenamtlichen Helfern vor Ort für ihren Einsatz. Die Ereignisse zeigen, wie wichtig die Vorbereitung auf den Hochwasserfall ist. Hier kann sich jeder frühzeitig selbst informieren.
Das Ministerium stellt dazu eine kostenfreie App zur Verfügung. Die App ist eine digitale Alarmanlage für die Hosentasche.“ Die „umweltinfo“-App übermittelt entsprechende Informationen und Warnungen auch in Echtzeit per Push-Mitteilung. Angesichts der aktuellen Situation sind aktuelle Pegelstände des Hochwassernachrichtendienstes sowie weitere Informationen und Verhaltensregeln im Ereignisfall im Internetangebot des Umweltministeriums gebündelt unter www.hochwasserinfo.bayern.de.
Das aktuelle Hochwasserereignis fällt zusammen mit dem Pfingsthochwasser 1999, das sich am 22. Mai zum 20. Mal jährt. Glauber: „Nach dem Pfingsthochwasser vor 20 Jahren hat Bayern mit dem Aktionsprogramm den Hochwasserschutz neu justiert und modern ausgerichtet. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe. Im Ernstfall zählt jeder Zentimeter. Der Hochwasserschutz in Bayern wird angesichts neuer Herausforderungen wie Starkregen regelmäßig weiterentwickelt. Auch in den kommenden Jahren wird das Hochwasserkonzept konsequent erweitert. Mit dem neuen Bayerischen Gewässer-Aktionsprogramm 2030 sollen bis Ende 2030 insgesamt 2 Milliarden Euro investiert werden. Weitere 150.000 Menschen sollen damit gezielt vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt werden.“
In Bayern hat das Pfingsthochwasser 1999 Schäden von über 1 Milliarde Euro verursacht. Aufgrund dieser Ereignisse hat die Bayerische Staatsregierung im Mai 2001 das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020 beschlossen. Seit 2001 wurden im Rahmen des Programms etwa 330 Kilometer Deiche und 8 Kilometer Hochwasserschutzmauern saniert. Zeitgleich wurden mehr als 180 Kilometer Deiche und mehr als 70 Kilometer mobile Hochwasserschutzwände neu errichtet.
Eine neue repräsentative Umfrage der Wasserwirtschaft zeigt bestehenden Informationsbedarf. Glauber: „Jeder Einzelne kann etwas tun. Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass Information über Hochwassergefahren auch in Zukunft ein wichtiges Thema ist. Hier setzen wir auf Aufklärung.“ Um die Menschen für das Thema Hochwasser zu sensibilisieren, haben das Umweltministerium, das Landesamt für Umwelt, die Bezirksregierungen und die regionalen Wasserwirtschaftsämter im Rahmen der Initiative „Hochwasser.Info.Bayern“ eine Informationskampagne gestartet. Details zur repräsentativen Umfrage sind verfügbar unter https://www.hochwasserinfo.bayern.de
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
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