Die VDI 2035 hat, als eine zentrale Norm der Heizungsbranche, eine weitreichende Bedeutung für jeden, der mit Heizungsanlagen zu tun hat – ob als Hersteller, Installateur, Planer oder Besitzer. Die Richtlinie enthält Vorgaben zur Wasserqualität und Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizanlagen.
Inwieweit die VDI 2035 Pflicht ist und was man kurz und knapp über die Norm wissen sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag. Für individuelle Beratung oder Schulungen zum Thema, steht Ihnen KERN Wassertechnik gerne zur Verfügung. Hier finden Sie unseren Kontakt.
Was ist die VDI 2035 und wen betrifft sie?
Die Richtlinie VDI 2035 wurde bereits 1979 von der VDI-Gesellschaft „Bauen und Gebäudetechnik“ erstmalig veröffentlicht. Sie stellt seit dem den Stand der Technik dar und gilt als eines der wichtigsten Regelwerke im Bereich Wärme- und Heiztechnik. 2005 und 2021 wurden die Richtlinien so überarbeitet, dass sich daraus klare Pflichten für Installateure und Betreiber von Heizsystemen ergeben, um Schäden durch Steinbildung und Korrosion zu vermeiden.
Für Hausbesitzer und -verwalter ist die VDI 2035 von besonderer Bedeutung. Z.B. dann, wenn Heizungswasser eingefüllt oder abgelassen wird. Eine unsachgemäße Handhabung oder der Einsatz ungeeigneter Durchflussmedien können zu schweren und irreparablen Schäden an der Heiztechnik führen. Daher sollten sich Hausbesitzer auch von Handwerkern explizit rückversichern lassen, dass bei Arbeiten an der Heizungsanlage die Anforderungen der VDI 2035 eingehalten werden.
Ist die VDI 2035 Pflicht?
Obwohl eine Einhaltung des Regelwerk VDI 2035 nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, ist sie dennoch verpflichtend einzuhalten, wenn Heiztechnik-Anlagen neu errichtet, modernisiert oder saniert werden. Bei Anlageschäden, die zu rechtlichen Streitigkeiten führen, ist es von zentraler Bedeutung, gut begründen zu können, warum (auch nur in Teilen) von der Norm abgewichen wurde. Nicht nur das – üblicherweise fordern auch die Hersteller von Heizkesseln die Einhaltung der VDI 2035. Somit dient die VDI 2035 als eine Art Mindeststandard, an dem sich alle orientieren können.
Kurz und Knapp: Worum geht es in der VDI 2035?
Einfach ausgedrückt: Die VDI 2035 umfasst eine Reihe von Richtlinien, die Anforderungen stellen für den sicheren und zuverlässigen Betrieb von Warmwasser-Heizungsanlagen. Die einzelnen Blätter der VDI 2035 beschäftigen sich damit, „Steinbildung“, „wasserseitige Korrosion“ und „abgasseitige Korrosion“ zu verhindern. Dies wird durch eine sachgerechte Planung und Instandhaltung sowie hohe Qualität des Umlaufwassers erreicht.
Um sicherzustellen, dass die Anlagen zuverlässig funktionieren, müssen bestimmte Kriterien für das Umlaufwasser gemäß VDI 2035 erfüllt sein. Dafür ist es notwendig, passende Wasseraufbereitungsmaßnahmen durchzuführen. Diese Kriterien betreffen insbesondere den Härtegrad, den pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und hängen zusätzlich von der Heizleistung und dem Füllvolumen der Heizungsanlage ab.
Viele namhafte Hersteller unterstützen die Einhaltung der VDI 2035
Der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima, kurz „ZVSHK“, sammelt Rückmeldungen der Industrie zur VDI 2035. Es wird klar, dass viele namhafte Hersteller die Richtlinien unterstützen, z.B.:
Frank Jahns, Geschäftsführer STIEBEL ELTRON DEUTSCHLAND VERTRIEBS GmbH
„Wir als zertifizierte Partner des ZVSHK Qualitätszeichen bestätigen die VDI 2035 im Einsatz unserer Produkte.“
Dr. Frank Voßloh, Geschäftsführer Viessmann Deutschland GmbH
„Damit eine Heizungsanlage dauerhaft effizient und zuverlässig funktioniert, muss das Füllwasser bestimmte Eigenschaften aufweisen. Denn ungeeignetes Füllwasser fördert Ablagerungen und Korrosionsbildung und kann zu Schäden an den Komponenten führen. Wir empfehlen deshalb allen Marktpartnern unbedingt die VDI-Richtlinie 2035 Blatt 1 anzuwenden. Deren Vorgaben und Methoden entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik, sind praxisgerecht und haben sich bewährt.
In der Regel genügt die Enthärtung des Füllwassers, um einen sicheren Anlagenbetrieb zu gewährleisten. Die aufwändigere Entsalzung kann notwendig sein, wenn Komponenten aus Aluminiumlegierungen mit dem Heizungswasser in Kontakt kommen, etwa Aluminium-Heizflächen. Da Viessmann in den meisten Heizkesseln Wärmetauscher aus Edelstahl oder Stahl verwendet, genügt hier die kostengünstigere Enthärtung.“
Peter Reichert, Dipl.-Ing. Versorgungstechnik, Leiter Produktmanagement Rohrleitungssysteme der Geberit Vertriebs GmbH
„Die Anforderungen der VDI 2035 Blatt 1:2021-03 zur Vermeidung von Schäden in geschlossenen Warmwasser-Heizungsanlagen durch wasserseitige Korrosion sind für eine sichere Betriebsweise geeignet. Mit Einhaltung der Empfehlungen und Richtwerte der VDI 2035 Blatt 1:2021-03 für das Füll-, Ergänzungs- und Heizwasser können die Geberit Rohrleitungssysteme für den Einsatzbereich Heizung sicher betrieben werden.“
Wie kann KERN Wassertechnik Ihnen rund um die VDI 2035 weiterhelfen?
Durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen in den Bereichen Wartung und Hygiene-Prüfung von Wasseraufbereitungsanlagen, ist KERN Wassertechnik immer auf dem aktuellen Stand, was Regelungen und Vorschriften angeht. Wir beraten Sie gerne und führen eine professionelle Wartung Ihrer Anlage durch. Jetzt einfach in Kontakt treten!
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die VDI 2035 eine essenzielle Richtlinie ist, die den sicheren und effizienten Betrieb von Heizungsanlagen gewährleistet. Obwohl sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, trägt ihre Einhaltung dazu bei, kostspielige Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage zu verlängern. Bei KERN Wassertechnik sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und bieten Ihnen die bestmögliche Unterstützung, um sicherzustellen, dass Ihre Heizungsanlage den Anforderungen der VDI 2035 entspricht.
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