Neben dem Ionentauschverfahren kann die Wasserenthärtung zum Beispiel auch mittels elektro-chemischem Verfahren erfolgen. Dabei soll die Elektro-Chemie die Ausfällung von Calziumkarbonat bei Erwärmung des Wassers vverhindern.
Elektro-chemische Verfahren sind zum Beispiel die Elektrolyse oder Unterspannungsabscheidung:
Hierbei wird an einem Elektrodensystem eine Spannung angelegt, die größer als 1,23V ist. Somit kommt es zur Elektrolyse. Bei der Elektrolyse werden an der Kathode OH-Ionen gebildet, wodurch in diesem Bereich eine Erhöhung des pH-Wertes stattfindet.Ist der pH-Wert entsprechend hoch, so ist das Wasser nicht mehr im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht, was zur Ausfällung des Calciumkarbonates führt. Parallel hierzu reichern sich Wasserstoffionen an der Anode an.
Da man nun kein Knallgas erzeugen möchte, verwendet man die sogenannte Unterspannungsabscheidung, die mit einer Spannung unterhalb der Zersetzungsspannung arbeitet. An der Anode sammeln sich hierbei Sauerstoff- und Wasserstoffionen. Letztere reagieren mit den im Wasser vorhandenen Hydrogenkarbonationen und bilden dabei freie Kohlensäure.
An der Kathode wird der im Wasser gebildete Sauerstoff in OH-Ionen umgewandelt, wodurch auch wieder die erwünschte Übersättigung bei gleichzeitiger Kalkausfällung an den Elektroden stattfindet. Diese ausgefallenen Kalkkristalle dienen als „Keimkristalle“ an denen sich andere Kalkteilchen leichter wegen der rauhen und vergrößerten Oberfläche anlagern können. Man versucht also für die ausfallenden Calziumkarbonat-Ionen einen bevorzugten „Raster- und Lagerplatz“ zur Verfügung zu stellen.
Sind die Impfkristalle nach genügender Anlagerung durch andere Kalkteilchen gewachsen, werden diese von den Elektroden entweder mechanisch abgebürstet oder mittels Ladungsumkehr sozusagen abgesprengt und anschließend bei Wasserentnahme aus der Leitung ausgespült. Die Kalkteilchen sind so groß, dass diese sich nicht mehr im Leitungssystem ablagern können.
Der genaue Wirkmeca´hanismus dieses Verfahrens liegt noch weitestgehend im Dunkeln. Die jeweiligen Erklärungsversuche stammen in erster Linie von den Herstellern.
Die Auslegung solcher Anlagen kann ausschließlich nach Herstellerangaben erfolgen.
Zudem gibt es das Verfahren der Magnet- und Elektrofeldsysteme:
Bei allen uns bekannten Systemen, die mit Magnetfeldern arbeiten, wurde vom DVGW keine Wirksamkeit nach Arbeitsblatt W512 festgestellt.
Gleichwohl wird aber in vielen wissenschaftlichen Berichten eine Bildung von Keimkristallen verzeichnet. Leider ist es so, dass die Versuchsaufbauten oftmals so ungenau beschrieben werden, dass wissenschaftliche Überprüfungen der Experimente mit wiederholbaren Ergebnissen nicht möglich erscheinen.
Wenn die Anlagen in den Tests keine Resultate erzielen konnten, wurde von Herstellerseite mit falschen oder ungeeigneten Betriebs- oder Wasserbedingungen argumentiert.
Da es bis dato keine Aussage dafür gibt, ab wann und bei welchen Bedingungen solche Anlagen reproduzierbare Ergebnisse liefern, nehmen wir solche Anlagen bisher nicht in unser Lieferprogramm auf.
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