„Wir wollen die langfristige Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen und für eine umweltverträgliche und effiziente Nutzung der Wasservorkommen sorgen. Denn der Schutz unseres Wassers hat oberste Priorität“, sagte heute Priska Hinz anlässlich der Veröffentlichung des Leitbildes für ein Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main. „Wir müssen viele Herausforderungen bewältigen: Durch den Klimawandel, der uns heißere und trockenere Sommer bringen wird sowie den Anstieg der Bevölkerung werden unsere Wasserressourcen stark beansprucht. Für das Rhein-Main-Gebiet muss für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die ansässigen Unternehmen die Wasserversorgung sichergestellt werden. Gleichzeitig sollen der Vogelsberg und das Hessische Ried, die die Metropolregion anteilig mit Wasser versorgen, nicht unverhältnismäßig belastet werden. Die dortigen grundwasserabhängigen Feuchtgebiete wollen wir erhalten, deshalb muss die Wasserversorgung immer auch umwelt- und ressourcenschonend bewältigt werden“, ergänzte Ministerin Hinz.
„Das Leitbild für ein Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main liefert uns Antworten darauf, mit welchen Maßnahmen und Instrumenten eine leistungsfähige und umweltverträgliche Wasserversorgung in einer der wirtschaftlich bedeutendsten europäischen Regionen auch zukünftig klimafest gesichert werden kann“, erklärte Hinz. Das Leitbild wurde in einem breit angelegten Dialogprozess erarbeitet. Beteiligt waren die Kommunen der Metropolregion und des ländlichen Raums im Vogelsberg und Hessischen Ried, Wasserversorgungsunternehmen, die Industrie- und Handelskammer, Umwelt- und Naturschutzverbände sowie Landnutzungsverbände.
Mit der Veröffentlichung des Leitbilds beginnt nun die Umsetzungsphase: Es werden kommunale Wasserkonzepte sowie ein wasserwirtschaftlicher Fachplan Rhein-Main erstellt. Dabei sollen gezielt Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit Wasser und zur vermehrten Nutzung von Brauchwasser berücksichtigt werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Nutzung von gesammeltem Regenwasser, wie es derzeit bereits am Flughafen Frankfurt praktiziert wird. Ebenfalls könnten Neubauten ein doppeltes Leitungssystem bekommen, in dem Brauchwasser für die Toilettenspülung genutzt wird. Auch soll trotz des hohen Bedarfs an Bauland Wasserwerke im Rhein-Main-Gebiet erhalten und optimiert werden, um den Wasserbedarf auch aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken. Diese und weitere Instrumente werden nun geprüft und konkretisiert.
Eine Steuerungsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände sowie der Städte Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach, Gießen, Pfungstadt, Schotten, Stadtallendorf, Lich, der Gemeinde Einhausen und von Landesbehörden hatte das Leitbild Ende März verabschiedet. Die Steuerungsgruppe wird in 2019 auch die Frage behandeln, wie ein angemessener Ausgleich von Auswirkungen der Grundwasserentnahmen im Vogelsberg oder Hessischen Ried bewerkstelligt werden kann, die im Zusammenhang mit der Entnahme von Grundwasser für die Metropolregion Rhein-Main entstehen.
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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