Der Klimawandel ist Fakt. Und er wird auch das Gesicht Bayerns verändern. Vor diesem Hintergrund mahnte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München: „Wasserwirtschaft und Landwirtschaft sind die Statthalter unserer Lebensqualität. Sie sind das Fundament unserer Zukunftsfähigkeit. Gemeinsam haben wir als Gesellschaft die Verantwortung für die wichtigste Ressource weltweit: unser Wasser.“ Der Klimawandel bedeutet nicht nur einen Anstieg der mittleren Temperatur, sondern vor allem häufigere Extremereignisse. Das hat mehr Dauer- und Starkregen zur Folge, aber auch mehr Hitzetage und Trockenperioden. Das stellt insbesondere Landwirtschaft und Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen.
Die Wasserwirtschaft reagiert mit einer breit angelegten Anpassungsstrategie auf die Folgen des Klimawandels. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist der Umgang mit Wasserknappheit. Denn gerade in Trockenzeiten, in denen Wasser ohnehin knapp ist, steigt auch der Bedarf der Landwirtschaft für Bewässerungen. „Vorausschauend handeln heißt in diesem Zusammenhang, Risiken im Pflanzenbau zu minimieren. Dabei fahren wir zweigleisig: Zum einen suchen wir heute bereits die Pflanzen, die mit den Bedingungen von morgen zurechtkommen. Zum anderen verlängern wir unser Förderprogramm für gewässerschonende und umweltverträgliche Bewässerungskonzepte in der Landwirtschaft bis Ende 2018“, so Scharf. Mit dem Programm wird die Aufstellung von Konzepten zum Zweck der nachhaltigen Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen gefördert, wie beispielsweise Wein oder Gemüse. Im Fall einer Förderung übernimmt der Freistaat 75 Prozent der Kosten. Im Projektverbund BayKlimaFit werden außerdem Strategien entwickelt, wie ausgewählte Kulturpflanzen an Extremwetterereignisse wie Trockenheit – ausgelöst durch den Klimawandel – angepasst werden können. Erste Erkenntnisse für Gerstenpflanzen stehen bayerischen Zuchtbetrieben bereits jetzt zur Verfügung.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Hochwasserschutz. Scharf: „Das Hochwasserschutzprogramm 2020plus ist unser Schutzschild gegen zu viel Wasser. Mit insgesamt 3,4 Milliarden Euro ist es das größte wasserbauliche Infrastrukturprogramm in der 100-jährigen Geschichte des Freistaats. Nach den verheerenden Ereignissen von 2016 haben wir nochmals nachgelegt, um das Thema ‚Sturzfluten‘ in den Blick zu nehmen. In einem aktuellen Sonderförderprogramm stehen dafür rund 3 Millionen Euro zur Verfügung.“ Das Programm ist insbesondere für kleinere Kommunen gedacht. Für sie können Sturzfluten eine existenzielle Bedrohung sein. Ziel ist es, auch die Hochwassergefahren von sogenanntem wild abfließendem Wasser in einer Kommune zu erkennen.
Hinterlasse einen Kommentar